No Image

Solidarität mit den Jüdinnen und Juden in Halle und überall! (Domplatte)

Am Mittwoch hat ein bewaffneter Täter die Synagoge in Halle an der Saale angegriffen. Er versuchte, mithilfe von Schusswaffen in die Synagoge einzudringen, wo sich 51 Jüdinnen und Juden aus Anlass von Jom Kippur versammelt hatten, dem höchsten jüdischen Feiertag. Sein Vorhaben misslang nur deshalb, weil sie an den Sicherheitsvorkehrungen im Eingangsbereich scheiterten. Das Ziel, Jüdinnen und Juden zu ermorden, stand gleichwohl fest.

Auf dem Weg zur Synagoge erschoss er mindestens zwei Menschen, ebenfalls mindestens zwei weitere verletzte er. Die Generalbundesanwaltschaft geht davon aus, dass es sich bei dem Täter um einen Rechtsextremisten handelt. Unter Polizeischutz stand die Synagoge zum Zeitpunkt des Angriffs offenbar nicht.

Noch einmal: Im Jahr 2019 werden Jüdinnen und Juden in Deutschland am höchsten jüdischen Feiertag angegriffen! Nicht auszudenken, was geschehen wäre, wenn es der Täter geschafft hätte, ins Innere der Synagoge vorzudringen.

Bereits am vergangenen Freitag hatte ein offenbar islamistischer Täter versucht, die Synagoge in der Oranienburger Straße in Berlin zu stürmen. Er zückte ein Kampfmesser, rief »Allahu Akbar« und »Fuck Israel!« und bedrohte das Sicherheitspersonal. Die Polizei stoppte ihn. In Haft war er nur kurzzeitig, weil die Staatsanwaltschaft der Ansicht ist, dass der Mann niemanden verletzen, sondern »nur« bedrohen wollte. Gefahr sei nicht in Verzug gewesen, ein Haftgrund liege nicht vor.

Es ist unerträglich, dass Jüdinnen und Juden in Deutschland um ihr Leben fürchten müssen. Es ist unerträglich, dass sie beleidigt, bedroht und angegriffen werden. Die schönsten Worte nützen nichts, wenn keine Taten folgen. Der Kampf gegen den Antisemitismus muss dringend zu einem solchen werden!

Wir trauern mit den Angehörigen der Ermordeten!
Solidarität mit den Jüdinnen und Juden in Halle und überall!

Deutsch-Israelische Gesellschaft AG Köln, Bündnis gegen Antisemitismus – BgA Köln, Rheinisches Antifaschistisches Bündnis gegen Antisemitismus, Kölnische Gesellschaft für christlich-jüdische Zusammenarbeit