Im Rahmen der jüngsten Black Lives Matter Proteste wurde in den USA, auch angesichts vereinzelter Angriffe auf jüdische Geschäfte und Synagogen, erneut über das Verhältnis von Schwarzen und Juden*Jüdinnen diskutiert. Historisch war dieses von Solidarität wie von Konflikten geprägt. Der Vortrag behandelt einige zentrale historische Phasen, wie etwa die gemeinsamen Kämpfe in der Bürgerrechtsbewegung oder das Entstehen eines antizionistischen schwarzen Nationalismus. Er fragt, ob es tatsächlich einen spezifischen „black antisemitism“ gibt und diskutiert die Rolle von „whiteness“ für existente Spannungen zwischen den Communities. Schließlich beleuchtet er aktuelle Kooperationen angesichts von Trump-Administration und militanter rechter Mobilisierungen und fragt, welche Implikationen die US-Geschichte für antirassistische und anti-antisemitische Bewegungen in Deutschland hat.
Sina Arnold ist wissenschaftliche Mitarbeiterin am Zentrum für Antisemitismusforschung der Technischen Universität Berlin. Von ihr sind u.a. erschienen „Das unsichtbare Vorurteil. Antisemitismusdiskurse in der US-Linken nach 9/11“ und, gemeinsam mit Olaf Kistenmacher: „Der Fall Ethel und Julius Rosenberg. Antikommunismus, Antisemitismus und Sexismus in den USA zu Beginn des Kalten Krieges.“
Der Vortrag wird online stattfinden und über Youtube gestreamt. https://www.youtube.com/watch?v=RaT9PlOhn3U&feature=youtu.be
Veranstaltet vom Bündnis gegen Antisemitismus Köln, dem AStA der Universität zu Köln und der Deutsch-Israelischen Gesellschaft AG Köln. Unterstützt von der Amadeu Antonio Stiftung.